Unterzeichnung des Internationalen Bündnisses für Frieden und Zusammenhalt am 4. Juli in Homburg

Es ist einer der bewegendsten Momente des Abends gewesen, als die ukrainische Nationalhymne im großen Sitzungssaal im Homburger Forum die abendliche Veranstaltung zum „Internationalen Bündnis für Frieden und Zusammenhalt in Europa“ am 4. Juli beschloss. Sie ließ die Teilnehmenden – etwa 100 geladene Gäste an der Zahl – sich von ihren Plätzen erheben und innehalten. Ihr eingängiges Erklingen galt den zahllosen Todesopfern, die der russische Angriffskrieg in der Ukraine bisher forderte. Aber nicht nur. Sie spiegelte in diesem Moment die Hoffnung und den dringlichen Wunsch aller wider, dass Frieden einkehren möge.

Das außergewöhnliche Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der Partnerkreise aus Frankreich, Polen und der Ukraine würdigte zum einen die langjährigen Partnerschaften mit Henrico County/Virginia (25 Jahre), mit dem Département de la Moselle (20 Jahre) sowie mit dem Landkreis Przemysl (elf Jahre). Mit ihm verband sich nicht nur ein intensiver Rückblick, sondern auch die persönliche Begegnung und das Kennenlernen der Akteure der ursprünglichen und der neuen Partnerschaften mit Polen und der Ukraine, die der Saarpfalz-Kreis eingegangen ist. Zum anderen ist im Rahmen dieser würdevollen Zeremonie das „Internationale Bündnis für Frieden und Zusammenhalt in Europa“ geschlossen worden.

Die kalligraphisch sehr ansprechend gestaltete, fünfsprachige Bündnisurkunde dokumentiert das kommunale Zusammenwirken auf der Ebene der Landkreise. „Ich freue mich sehr, dass sich sehr viele Menschen bereit erklärt haben, mitzumachen. Wir wollen mit diesem Bündnis, das von den Präsidenten unseres französischen Nachbar-Département Moselle, den drei Landkreis-Dachverbänden in Polen, der Ukraine und Deutschland sowie der europäischen Dachorganisation CEPLI (European Confederation of Local Intermediate Authorities) und EuRegio SaarLorLux+ (Verein von vierzig kommunalen Gebietskörperschaften in der Großregion) ausdrücklich mitgetragen wird, unsere gegenseitige Unterstützung und den Zusammenhalt fördern“, bekräftigte Landrat Dr. Theophil Gallo, der auch Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Saar ist. Von ihm ist die Initiative zu diesem bisher europaweit wohl einmaligen Bündnis ausgegangen. Besonders freute es Dr. Gallo, dass sogar John A. Vithoulkas, County-Manager des Partnerkreises Henrico County/Virginia, ohne zu Zögern seine Zustimmung gab und sich per elektronischer Unterschrift und Videobotschaft an diesem Zusammenschluss beteiligte.

Die Rednerinnen und Redner des Abends verstanden es, akzentuiert ihre Botschaften zu setzen. Darüber hinaus brachten sie alle ihren Dank und ihre Anerkennung für das Engagement des Saarpfalz-Kreises zum Ausdruck.

Adam Krzyszton, Landrat des Partnerkreises Lancut (Polen) versicherte: „Heute, nach Monaten des Krieges, erkennen wir, dass zwar materielle Hilfe wichtig ist, aber immaterielle Hilfe mindestens genauso viel zählt. Dafür steht das heutige Treffen. Was wir auf kommunaler Ebene bewegen, bildet die Basis für demokratische Staaten. Unsere Stimme, die die Stimme unserer Bürger ist, hat die Kraft, die Entwicklung in unserer jeweiligen Heimat voranzubringen.“

Für den Ukrainischen Verband der Bezirks- und Regionalräte unterzeichnete dessen Präsident Sergii Chernov in Homburg die Bündnisurkunde „Auch wir setzen uns für Demokratie und Freiheit ein. Unsere Vereinigung umfasst alle Bezirks- und Regionalräte der Ukraine, die das gemeinsame Ziel haben, für das Wohlergehen der Menschen im europäischen Raum zu arbeiten. Aus diesem Grund bin ich heute bei Ihnen. Wir glauben und wir handeln“, betonte der Präsident. Als Mitglied dieses Verbandes trat auch Igor Pilko ans Mikrophon. „Als ich zum ersten Mal von dieser Veranstaltung, der wir heute beiwohnen, hörte, habe ich diese Idee von Herrn Dr. Gallo als den Beginn der Einbindung der Ukraine in die Europäische Union empfunden, auf der Ebene der örtlichen Selbstverwaltung, auf der Ebene der Landkreise“, zeigte sich Pilko beeindruckt und ergriffen zugleich. Darüber hinaus sprach er die bisher getätigten, überlebenswichtigen Hilfeleistungen für die Ukraine auch durch den Saarpfalz-Kreis und die dort ansässigen Unternehmen wie etwa Dr. Theiss Naturwaren konkret an.

Der Landrat des Landkreises Przemysl, Jan Paczek, skizzierte den bereichernden Kontakt zwischen Przemysl und dem Saarpfalz-Kreis, informierte über die Unterstützung seines Landkreises ins Nachbarland Ukraine und schloss mit den Worten: „Ich wünsche mir, dass das heute geschlossene Bündnis für Frieden und Zusammenhalt in Europa unseren Teil zum dauerhaften Frieden und zum Wohl aller europäischen Länder beitragen wird.“

Auch der Verwaltungsrat der EuRegio hatte beschlossen, sich dem Internationalen Bündnis anzuschließen. Jean-Paul Dondelinger, Präsident der  EuRegio SaarLorLux+, begründete dies: „Wenn die Waffen schweigen, wird es diese Art der Kooperation möglich machen, in eine neue Ära von Wohlstand und Frieden einzutreten. Genau diese Form der Zusammenarbeit war es auch, die dazu beigetragen hat, das Gebiet unserer Großregion Saar-Lor-Lux für die hier lebenden Menschen so attraktiv zu machen.“

Weitere Beiträge kamen von der saarländischen Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, vom Vize-Präsidenten des Départements Moselle und Präsidenten von Eurodistrict SaarMoselle, Gilbert Schuh, von Kazimierz Gołojuch, Sejm-Abgeordneter der Republik Polen, und von Halyna Hychka, der ehemaligen Bezirksratsvorsitzenden des vormaligen Rayons Pustomyty (Ukraine). Halyna Hychka überreichte Dr. Violetta Frys, der Europabeauftragten des Saarpfalz-Kreises, Landrat Dr. Theophil Gallo sowie Landrat Jan Paczek jeweils einen Orden, der symbolträchtig für „Ehre und Respekt“ steht und für besondere Verdienste für den Rayon Pustomyty vergeben wird.

Landrat Dr. Theophil Gallo fasste zusammen: „Das Bündnis ist mehr als eine reine Solidaritätspartnerschaft. Aktuell stehen die Hilfemaßnahmen für die Ukraine im Vordergrund. So möchten wir uns mit französischer und polnischer Unterstützung verstärkt um Waisenkinder aus der Ukraine kümmern. Über die bereits bestehenden Verbindungen können wir sehr schnell und effektiv konkrete Hilfemaßnahmen mit den Landratskollegen in Polen und der Ukraine koordinieren. Wir haben auf der kommunalen Ebene gezeigt, dass es gut funktioniert. Dies kann auch für andere ein Beispiel sein, es genauso zu tun oder sogar noch besser“.

Unbestritten trug die musikalische Umrahmung, prätentiöse Lieder wie beispielsweise „Inch Allah“ von Salavatore Adamo, zusammengestellt und vorgetragen vom französischen Liedermacher Noël Walter­thum samt dessen Begleitung, zur außergewöhnlichen Stimmung bei dieser Veranstaltung bei.

Verantwortlich für die Betreuung der Partnerschaften mit Polen und der Ukraine ist von Beginn an Dr. Violetta Frys, die Europabeauftragte des Saarpfalz-Kreises. Über sie läuft die gesamte Kommunikation und sie ist als Leiterin der Stabsstelle Europa Ansprechpartnerin für die zugehörigen internen Verfahren. Sie steht für Informationen unter Tel. (06841) 104-8273 oder unter der E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gerne zur Verfügung.

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