Landrat Dr. Theophil Gallo hat jüngst das Zollmuseum Habkirchen aufgesucht, nicht zuletzt, um seine Glückwünsche anlässlich des 30-jährigens Bestehens des Museums, welches im Oktober 2023 gefeiert wurde, persönlich zu überbringen. Museumsleiter Franz-Josef Fries freute dies sehr und öffnete gerne die schmucke Stube für den Landrat. Der pensionierte Zollamtsinspektor aus Habkirchen trat 2016 die Nachfolge von Manfred Nagel an, der wiederum das frühere Zollgebäude zu einer musealen Attraktion für die gesamte Region ausbaute und es über mehr als zwei Jahrzehnte leitete. „Tatsächlich gibt es insgesamt nur drei Museen deutschlandweit, die die Aufgaben des Zolls früher und heute dokumentieren und Gegenstände aus dem Berufsalltag der Zöllner zeigen“, berichtete Franz-Josef Fries.

Zahlreiche Exponate lassen die Geschichte der Zollverwaltung vom 18. Jahrhundert bis in die jüngste Vergangenheit lebendig werden. In Habkirchen befinden sich neben ausgestellten Uniformen auch Ausrüstungsgegenstände, die bei der Verfolgung von Straftaten eingesetzt wurden. Es gibt ein original bayrisches Grenzschild (um 1820) sowie eine Kopie des Passes von Karl Marx. Dieser trägt einen Einreisestempel des „Königlich bayrischen Nebenzollamts 1. Klasse Habkirchen“. Und über die Tricks der Schmuggler erfährt man am besten, wenn man den persönlichen und durchaus unterhaltsamen Erfahrungen des Museumsleiters lauscht.

Landrat Dr. Gallo zeigte sich einmal mehr fasziniert von der außergewöhnlichen Ausstellung. Anekdoten und Geschichten rund um zöllnerische Tätigkeiten, in die Franz-Josef Fries so manchen Einblick gewährte, und sein Ausstaffieren als wachechter Zöllner machten den Aufenthalt für den alleinigen Gast zu einem kurzweiligen Erlebnis.

Inspiriert von alldem, schlug der Landrat spontan eine Kooperation mit einer ähnlichen Einrichtung in einem polnischen Partnerkreis vor. „Mir ist es ein Anliegen, im Rahmen unserer Kreispartnerschaften Begegnungen der Menschen auf verschiedenen Ebenen zu initiieren. Auf der kulturellen Ebenen haben wir bereits erfolgreich Bergbaumuseen zusammengebracht. Ich sehe hier großes Potential, auch internationales Wissen und Ressourcen im Zollbereich zusammenführen, was wiederum unserer Nachwelt zugutekommen wird.“ Dr. Violetta Frys, Leiterin der Stabsstelle Europa und Partnerschaftsangelegenheiten, ist dafür nun in Gesprächen mit möglichen Kooperationspartnern auf polnischer Seite. Der Biosphären-Partnerkreis Lubaczów hat bereits großes Interesse signalisiert.

Auch möchte der Landrat zukünftige Gästen aus allen Partnerkreisen einen Besuch des Habkircher Zollmuseums ermöglichen und dieses somit unterstützen. Franz-Josef Fries weiß um die Notwendigkeit öffentlichkeitswirksamer Verbindungen, nicht zuletzt, um den Fortbestand des Museums zu gewährleisten. Im vergangenen Jahr fanden gut 1500 Interessierte den Weg in das Kleinod am Grenzfluss Blies.

„Dabei sind natürlich der Ostermarkt und das Brückenfest wahre Publikumsmagneten. Aber auch Führungen in kleinen Gruppen oder für Schulklassen sind sehr beliebt. Eine große Herausforderung war im vergangenen Jahr die Führung von acht Mitgliedern des Blinden- und Sehbehindertenvereins für das Saarland e. V. Es war eine unglaubliche Erfahrung mitzubekommen, wie man mit den Händen „sehen“ kann. Am Ende war es eine sehr gelungene Veranstaltung, die mit Sicherheit wiederholt werden kann.  Es gibt hier halt doch viel zu bestaunen“, so der engagierte Museumsleiter.

Franz-Josef Fries öffnet das Museum in der Blieskasteler Straße 2 jeden 3. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung. Ein Besuch für die Bevölkerung bietet sich also wieder am Sonntag, dem 18. Februar, an.

Fries weist gerne daraufhin, dass der Zugang zum Habkircher Zollmuseum auch für Menschen mit einer Gehbehinderung und für Rollstuhlfahrer weitestgehend barrierefrei ist. Vor dem Haus befinden sich zudem einige Parkplätze.

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