Seit 2005 gibt der Saarpfalz-Kreis das Saarpfalz-Jahrbuch heraus. Die 19. Auflage, die in bewährter Kooperation mit der Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH entstand, wurde jetzt von Siegfried Wack, Bürgermeister und Landrat i. R., im Homburger Forum im Beisein zahlreicher Autoren und Interessierter vorgestellt. „Ich freue mich, dass so viele da sind. Dass die Resonanz so groß ist, zeugt davon, dass es sich um ein schönes Produkt des Saarpfalz-Kreises handelt, das wir seit Jahren herausbringen“, bemerkte Landrat Dr. Gallo mit Stolz und dankte allen, die an der Herausgabe des Almanachs beteiligt waren.

„Beim Durcharbeiten der Texte begegneten mir im Laufe meines Lebens lieb gewordene Menschen. Ich erfuhr Geschichten und Informationen, die mein Wissen um die Region, um unsere Dörfer und Städte erweiterten und bereicherten. Aber auch viel Unbekanntes war dabei. Es ist es wert, sich in die Geschichten um einzelne Gebäude, die Künstler und Orte der Region einzulesen. Das vielseitige, kleine Heimatbuch verlangt nach Fortsetzung“, so der Laudator, der sich besonders auf die Beiträge eingelassen hatte, zu denen er ganz persönliche Bezüge hat. Das bedeute nicht, dass ihn die Inhalte der übrigen Darstellungen nicht interessierten – ganz im Gegenteil. Die Herkunft und die Bedeutung zahlreicher Grenzsteine als Zeugen der Geschichte - dargestellt von Rosemarie Kappler - führten ihn zu dem Entschluss, seine regelmäßigen Wanderungen um die kulturellen Machtsteine zu ergänzen.

Besonders neugierig wurde er bei dem Artikel von Norbert Müller über den Musiker und Arzt Dr. Andreas Vogel; denn zu Beginn der Vita-Beschreibung wurde das Lied „dem Pastor sin Kauh“ erwähnt, welches er bei seinem 26-jährigen Aufenthalt im Osten der Republik einige Dutzend Mal bei diversen, geselligen Veranstaltungen gehört hatte. Die Wiedergabe des Interviews, das Landrat Dr. Gallo im Rahmen einer Konferenz in Krakau führte, beeindruckte Wack sehr: „Durch die Verständigung über Grenzen, die Ausweitung kommunaler Partnerschaften und den Dialog mit den Menschen, auch anderer Meinungen, passiert viel Positives. Ich habe in den Zeiten meines Wirkens auf diesem Weg nur positive Erfahrungen mit den polnischen Nachbarn gemacht.“ Wack war über lange Jahre Landrat des Landkreises Uecker-Randow in Vorpommern und Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Saar. Geschickt und sympathisch seien zu den regionalen und europäischen Beiträgen Mundartartikel von Sabine Göttel, Manfred Kelleter, Andrea Weyrich, Jürgen Beuster und Waltraud Pallasch eingestreut worden. Beim Lesen dieser Mundartgeschichten höre man auf interessante Weise, wie sich die Orte im Kreis unterscheiden. Ein Augenmerk legte der Laudator auf den Artikel von Kurt Legrum über den Zweibrücker Herzog Gustav Samuel Leopold, der wie der polnische Exilkönig Stanislaus Leszczynski Taufpate vieler Blieskasteler Kinder war. Zu erwähnen sei auch der Dichter Karl Josef Schuler, dem nach Meinung von Heinz Weinkauf in der Literaturgeschichte nicht der gebührende Platz eingeräumt werde. Schuler widmete u. a. ein Gedicht der Madonna mit den Pfeilen aus dem Kloster Gräfinthal. Selbige ist heute in der Heilig-Kreuz-Kapelle auf dem Blieskasteler Klosterberg zu sehen, wo auch der von Bernhard Becker im Jahrbuch beschriebene heimische Bildhauer Karl Riemann seine Spuren hinterließ.

Insgesamt beinhaltet das Jahrbuch auf fast 250 Seiten rund 40 Beiträge. Lothar Bender erzählt davon, wie vor 70 Jahren in Homburg durch die Schaufensterscheibe des Radiofachgeschäfts Panter am Marktplatz Fernsehen geschaut wurde. Jutta Schwan beschreibt den in Homburg geborenen Lithographen Ferdinand Piloty (der Ältere), der u. a. von Christian von Mannlich im Ölmalen ausgebildet wurde. Nicolaus Rubeck legt den Blick auf das bisher wenig bekannte Auswanderungsziel von Saarpfälzer im 19. und 20. Jahrhundert: die Champagne.

„Bei jedem Jahrbuch erlebt man Überraschungen. So ging es mir beim Beitrag von Nicolaus Rubeck. Immer auf der Suche nach den Schicksalen derjenigen, die Siebenpfeiffer und Wirth begleitet haben, erfuhren wir auch durch ihn, dass der gebürtige Homburger Christian Scharpff, der an der Deutschen Tribüne mitgearbeitet und in Hambach eine Rede gehalten hat, 1849 in Straßburg verstarb. Bisher verlor sich seine Spur 1842 im elsässischen Mülhausen. Aus gutem Grund danke ich deshalb allen, dass das Interesse an unserer gemeinsamen Geschichte nicht nachlässt“, unterstrich Redaktionsleiter Martin Baus.

„Das Jahrbuch bietet in seiner 19. Auflage qua Inhalt Lesevergnügen und ist auch übers ganze Jahr eine lesenswerte Geschenkidee zu und aus unserem Saarpfalz-Kreis“, warb der Landrat Das Saarpfalz-Jahrbuch 2023 ist zum Preis von 7,50 Euro erhältlich beim Fachbereich Kulturmanagement des Saarpfalz-Kreises: Martin Baus, Tel. 06841 104-8419, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und Ute Klosendorf, Tel. 104-8409, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sowie in Buchhandlungen und Schreibwarengeschäften.

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