Erfolgreiche Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule

Der Saarpfalz-Kreis hat den 20. Geburtstag des landesweiten „Schoolworker“-Programms zum Anlass genommen, die Schulsozialarbeit von gestern, heute und morgen im Rahmen eines Fachtages umfassend zu beleuchten. Aufgabe der Schulsozialarbeit ist es, Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften am Standort Schule durch Beratung Unterstützung bei persönlichen oder auch schulischen Themen zu ermöglichen und geeignete Hilfen zu vermitteln. Kurz gesagt: die Jugendhilfe des Kreises und die Schulen kooperieren.

Cornelia Kazakob-Marsollek, Fachbereichsleiterin Familien- und Jugendhilfe, konnte über 100 Teilnehmende aus den Bereichen Schulsozialarbeit, Schulpsychologie, jugendärztlichem Dienst, Jobcenter, ambulante Jugendhilfe, Lehrkräften, Schulleitungen, Schulintegration und weiteren Kooperationspartnern im Homburger Forum begrüßen. Ihr Dank galt jenen, die sich in der Schulsozialarbeit engagieren, allen voran den beiden Mitarbeitenden Simone Geib-Walter und Ernst Heltmann, die die Entwicklung des Landesprogramms Schulsozialarbeit von Beginn an begleitet haben.

Die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot unterstrich mit ihrer Anwesenheit die Bedeutung des Themas. In ihrem Grußwort sagte sie: „Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter sind wichtige und nicht mehr wegzudenkende Mitglieder der multiprofessionellen Teams an unseren Schulen. Multiprofessionelle Kooperationen sind kein Selbstzweck. Sie sind ein Teil unserer Antwort auf die Herausforderungen, vor denen unsere Schulen heute stehen. Eine moderne Schule braucht das Miteinander, das Zusammenwirken verschiedener Berufsgruppen, die gemeinsam und gleichberechtigt für und mit Schülerinnen und Schülern arbeiten.“

Erik Schäffer, Geschäftsführer im Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Organisationsentwicklung (iSPO) Saarbrücken, bilanzierte an diesem Morgen das Landesprogramm, und Heinz Müller, Geschäftsführer im Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH, blickte in die Zukunft der Schulsozialarbeit. Um Müllers Kernthese vorwegzunehmen: „In Zukunft wird es keine Schule mehr ohne Schulsozialarbeit geben“.

Aber zurück zu den Anfängen: Im Jahr 2003 startete mit dem Landesprojekt „Schoolworker“, das erste landesweite Programm der Schulsozialarbeit für eine flächendeckende Arbeit an den Gemeinschaftsschulen und Gymnasien. Was heute nach über 20 Jahren vielleicht in Vergessenheit geraten ist: Den traurigen Anstoß für das Programm gab ein Amoklauf im Jahr 2002 an einer Schule in Erfurt.

Erklärtes Ziel war damals wie heute die strukturierte Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule. Im Saarpfalz-Kreis standen dafür 3,5 Personalstellen für 14 Schulen zur Verfügung. Im Jahr 2007 erfolgte die erste Ausweitung auf die Förderschulen Lernen, 2009 wurden auch die Grundschulen ins „Schoolworker“-Programm aufgenommen.

Mit dem Übergang des Landesprogramms „Schoolworker“ im Jahr 2020 zum Landesprogramm „Schulsozialarbeit an allgemeinbildenden Schulen im Saarland“ ist die Schulsozialarbeit im Saarländischen Schulgesetz festgeschrieben worden. Und seit einer Änderung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes im Jahr 2022 wird Schulsozialarbeit im § 13a erstmals als eigenständige Leistung der Jugendhilfe benannt.

Aktuell hält der Saarpfalz-Kreis 24,5 Stellen für Schulsozialarbeit im Saarpfalz-Kreis vor. Die Mitarbeitenden sind an insgesamt 45 Schulen aller Schulformen im Kreis tätig.

Simone Geib-Walter nennt die Entwicklung der vergangenen 20 Jahre „eine Erfolgsgeschichte“. Auch wenn die Schulsozialarbeit aktuell vor der Frage steht, wie dem steigenden Hilfebedarf von Schülerinnen und Schülern und Eltern effektiv zu begegnen ist bei einem gleichzeitigen Fachkräftemangel in der Jugendhilfe und in Schulen, ist sich Simone Geib-Walter gewiss: „Die Notwendigkeit der Kooperation der Systeme Jugendhilfe und Schule ist zwischenzeitlich unumstritten und muss in die Zukunft gesehen weiter verstärkt und strukturell intensiviert werden.“ Nicht zuletzt habe die Pandemie nochmals zu einem deutlichen Anstieg von Hilfebedarfen in Familien geführt, gerade im Bereich der psychosozialen Unterstützung.

Landrat Dr. Theophil Gallo dazu: „Gemeinsam mit den Schulen zugunsten der Kinder und Jugendlichen zu arbeiten, bedeutet, gemeinsam in eine gute Zukunft von Familien im Saarpfalz-Kreis zu investieren. Dieser Verantwortung stellen wir uns gerne. Es freut mich sehr, dass wir in unserem Landkreis das Jubiläum der Schulsozialarbeit im Landesprogramm mit wissenschaftlichen Beiträgen vor einem solch großen Teilnehmerkreis feiern durften.“

Den Fachtag, den Jörn Didas vom Adolf-Bender-Zentrum moderierte, rundete ein so genannter „Markt der Möglichkeiten“ ab, bei dem sich die Kooperationspartner der Schulsozialarbeit im Saarpfalz-Kreis präsentierten und die Möglichkeit zum regen Austausch nutzten.

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