Saarpfalz-Kreis setzt Zeichen für Verständigung und Zusammenarbeit

Am letzten Sonntag im April wird rund um den Globus der Welttag der Partnerstädte gewürdigt – ein Tag, der für Verständigung, kulturellen Austausch und freundschaftliche Zusammenarbeit über Grenzen hinweg steht. Der Saarpfalz-Kreis nimmt diesen Tag zum Anlass, auf seine langjährigen internationalen Partnerschaften und deren aktuelle Entwicklungen aufmerksam zu machen. „Leider ist es so, dass in vielen offiziellen Verlautbarungen immer nur von Aktivitäten der Städte und Gemeinden oder allgemein der Kommunen die Rede ist, deshalb ist es an der Stelle von Nöten, die Rolle der Kreise etwas deutlicher herauszuarbeiten", so Landrat Dr. Gallo

Die Tradition der internationalen Partnerschaften im Saarpfalz-Kreis reicht bis ins Jahr 1997 zurück mit der Gründung der Partnerschaft mit Henrico County / VA (USA), die von Beginn an auf dem Jugendaustausch des Christian von Mannlich-Gymnasiums beruhte. In Frankreich verbindet den Saarpfalz-Kreis eine enge, seit 2002 bestehende Partnerschaft mit dem Département de la Moselle, die im gemeinsamen Projekt „Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim“ erfolgreich umgesetzt wird.

Vor 14 Jahren unterzeichnete der Saarpfalz-Kreis seine erste Partnerschaft mit einem polnischen Landkreis, dem Landkreis Przemyśl, der an die Ukraine grenzt. Es folgten rege deutsch-polnische Austausche im Bildungsbereich, die durch das damalige EU-Programm Comenius-Regio gefördert wurden sowie Kulturprojekte für Seniorinnen und Senioren im Rahmen des damaligen europäischen Fonds für Bürgerinnen und Bürger. Vor acht Jahren wurde dieses internationale Netzwerk gezielt in Richtung Ukraine erweitert, was in der Gründung der offiziellen Kreispartnerschaft mit dem Rajon Pustomyty (2018) sowie in Austauschen von Chören und Musikgruppen mündete. Nach der reformbedingten Auflösung des ukrainischen Partnerkreises Pustomyty im Herbst 2020 erhielt der Saarpfalz-Kreis bereits im März 2021 eine schriftliche Anfrage zur Gründung einer Partnerschaft mit dem neu geschaffenen Rajon Lwiw. Die Partnerschaft mit dem Rajon Lwiw wurde anfangs 2022 gegründet und konzentriert sich seitdem auf die gemeinsame Organisation von Hilfsmaßnahmen für die vom Krieg betroffene ukrainische Bevölkerung. Neben Transporten mit Hilfsgütern wurden im Saarpfalz-Kreis drei Ferienfreizeiten für ukrainische Kinder und Jugendliche mit der Unterstützung des Jugendamtes und von Spohns Haus organisiert, die Initiative dazu hatte der Landrat unmittelbar mit Beginn des Krieges in der Ukraine ins Leben gerufen, neben Spohns Haus war auch die Deutsch-Polnische Gesellschaft beteiligt. Bei den Hilfsmaßnahmen wird der Saarpfalz-Kreis durch seine polnischen Partnerkreise unterstützt, denen seit 2021 zwei weitere an der polnisch-ukrainischen Grenze liegende Landkreise, Lubaczow und Bieszczady, angehören. Diese zwei Partnerschaften haben ihren Ursprung in der Kooperation der Biosphäre Bliesgau mit den zwei grenzüberschreitenden und unmittelbar im polnisch-ukrainischen bzw. polnisch-ukrainisch-slowakischen Grenzgebiet liegenden UNESCO-Biosphärenreservaten Roztocze und Ostkarpaten. Für Landrat Dr. Gallo war es damals selbstverständlich, keine ursprünglich von der UNESCO geforderte transkontinentale Partnerschaft einzugehen, sondern sich auf die Beziehungen zu Polen und zur Ukraine zu fokussieren.  Ein zentrales Thema der Partnerschaft mit dem Landkreis Lancut, mit dem der Saarpfalz-Kreis seit 2019 zusammenarbeitet, ist das gemeinsame Engagement für eine grenzüberschreitende Kultur der Erinnerung im Sinne der Friedensstiftung.

Am 4. Juli 2022 wurde auf Initiative von Landrat Dr. Theophil Gallo das „Internationale Bündnis für Frieden und Zusammenhalt in Europa“, das „Homburger Bündnis“, geschlossen. Mitunterzeichner waren Repräsentanten aus Deutschland, den USA, aus Frankreich, Polen und der Ukraine, die Partnerkreise des Saarpfalz-Kreises sowie internationale kommunale Dachorganisationen und Vereine. Aktuelle Themen der Zusammenarbeit sind Archäologie, Bergbau, Biosphäre, Jugendarbeit, Erinnerung- und Friedensarbeit sowie nachhaltiger Tourismus.

Diese münden im Leuchtturmprojekt „Via Regia – Straße des Friedens“, das ebenfalls auf die Initiative des Landrats zurückgeht. Aus der geographischen Besonderheit heraus, dass der Saarpfalz-Kreis wie auch mehrere von dessen Partnerkreisen entlang der „Via Regia“, der Kulturroute des Europarates und eine der ältesten und längsten Verbindungsachsen zwischen West- und Osteuropa liegen, wird ein durchgängiger Wanderweg mit mehreren Stationspunkten und Infotafeln zum Thema Europa im Saarpfalz-Kreis entstehen. Dieser soll als Blaupause für eine Einrichtung und Gestaltung von Wanderwegen in den jeweiligen französischen, polnischen und ukrainischen Partnerregionen dienen. Auch an spanische Regionen wird konkret gedacht. „Die internationalen Partnerschaften des Saarpfalz-Kreises sind keine Symbolpolitik, sondern haben das Ziel, konkrete internationale Zusammenarbeit auf Ebene der Landkreise zu realisieren. Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen in Europa zeigt sich, wie wichtig europäisch ausgerichtete Friedensnetzwerke sind. Unsere Projekte leisten einen bedeutenden Beitrag zu den Zielen des Welttags der Partnerstädte, indem sie Frieden, Dialog und gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit fördern und das Verständnis zwischen Kulturen und Nationen stärken“, betont Landrat Dr. Theophil Gallo und führt weiter aus, „unser Logo „europäisch & weltoffen“ dokumentiert die Ausrichtung und den Leitgedanken des Kreises. Die damit einhergehende Visualisierung ist identitätsstiftend, verbindend und verbindlich für die Aktivitäten des Kreises und seiner Mitarbeitenden; denn es geht gleichzeitig um eine Wertevermittlung, die auch im Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern zum Tragen kommt und gelebt werden soll.“

Die Gründung der Stabsstelle für Europa-, Partnerschafts- und Fördermittelangelegenheiten unter der Leitung von Dr. Violetta Frys stellt im direkten Auftrag des Landrats die administrative Unterstützung sicher, die mit der Begründung des Bündnisses und der Partnerschaften und Projekte mit Polen und der Ukraine im Saarpfalz-Kreis notwendig ist. „Die Sprachbarriere und interkulturelle Unterschiede sind wesentliche Hürden bei den Partnerschaften. Es geht um mehr als die bloße Übersetzung in den Fremdsprachen, es kommt vielmehr auf die Kenntnisse der Mentalitäten an, deren Unterschiede, Gepflogenheiten im jeweiligen Land und auch spontane Reaktionen, um Missverständnisse zu vermeiden“, so die Europabeauftragte Dr. Violetta Frys.

Landrat Dr. Theophil Gallo bedankt sich bei der Europabeauftragten ebenso wie bei allen Partnern und Unterstützern für die bisherige, stets konstruktive und im Sinne des europäischen Gedankens erfolgte Zusammenarbeit.

Informationen zu den Kreispartnerschaften und zur Europaarbeit des Saarpfalz-Kreises sind bei der Europabeauftragten und Leiterin der Stabsstelle Europa, Dr. Violetta Frys, unter Tel. (06841) 104-8273 oder unter den E-Mail-Adressen Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sowie Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erhältlich.

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