Saarpfälzische Vertretung bei der Generalversammlung des Verbandes der Polnischen Landkreise und der Internationalen Wirtschaftskonferenz

Mitte Mai haben die Partnerkreise des Saarpfalz-Kreises im Rahmen des Jahrestreffens des 2022 gegründeten „Homburger Bündnisses“ die Europawoche im Saarpfalz-Kreis feierlich begangen. Die seit Jahren verfolgte stärkere europäische Ausrichtung des Kreises, der darauf auch mit seinem neuen Logo mittels des Schriftzugs „europäisch & weltoffen“ hinweist, wird bei seinen internationalen Partnern sehr geschätzt.

Insofern ist es durchaus auch erwähnenswert, dass Landrat Dr. Theophil Gallo bereits zum vierten Mal zur Teilnahme an der jährlichen Generalversammlung des Verbandes der Polnischen Landkreise, des Polnischen Landkreistages, Ende Mai / Anfang Juni eingeladen war, wo er auch wiederum offiziell in Vertretung des Präsidenten des Deutschen Landkreistags zu den Anwesenden reden und nicht zuletzt die internationale Ausrichtung unseres Landkreises und die damit verbundenen Initiativen schildern konnte. Zu diesen gehört auch die Gründung der Stabsstelle Europa, die die europäischen Projekte des Kreises steuert. Die Leiterin, Dr. Violetta Frys, stammt aus Polen und ist von Beginn an für die Kreispartnerschaften und -kontakte mit polnischen und ukrainischen Landkreisen verantwortlich. „Die Sprachbarriere ist eine wesentliche Hürde bei diesen Partnerschaften. Es geht um mehr als die bloße Übersetzung in den Nischensprachen, es kommt vielmehr auf die Kenntnisse der Mentalitäten an, deren Unterschiede, Gepflogenheiten im jeweiligen Land und auch spontane Reaktionen, um Missverständnisse zu vermeiden“ berichtet Dr. Frys. „Wir haben viele Gemeinsamkeiten mit unseren Partnerkreisen sowie viele Projekte, um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen. Es gibt aber auch Themen, die auf politischer Ebene zu Streitpunkten werden können, diese sprechen wir bei unseren kommunalen Partnern an, denn nur durch sachliche Dialoge können wir einen Konsens erreichen. Hierfür ist eine möglichst authentische Übersetzung und eine gute Kommunikation wesentlich, die wir über die Stabsstelle sicherstellen können“, stellt Dr. Gallo fest.

Anders als in den vergangenen drei Jahren war die persönliche Teilnahme des saarpfälzischen Landrats an der Tagung im polnischen Karpacz im Riesengebirge Ende Mai nicht möglich. Auf Vorschlag der Organisatoren wurde seine Rede vorher aufgezeichnet, die Präsentation der Videoaufzeichnung und die sprachliche Interpretation wurde von der Europabeauftragten vor Ort übernommen.

Das Treffen in Karpacz hatte die aktuelle Situation der Kommunalverwaltungen in Polen und Europa als einen Schwerpunkt, die nach Beendigung der Corona-Pandemie stark durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine belastet wird. Wichtig war der Erfahrungsaustausch auch zur aktuellen humanitären Krise in der Ukraine und zu Migrationsfragen sowie zur weiteren gemeinsamen Unterstützung der Ukraine. Die Stabsstelle Europa koordiniert von Anfang an die Ukraine-Hilfe des Saarpfalz-Kreises und steuert die Hilfstransporte des Kreises für die Zivilbevölkerung der ukrainischen Partnerkreise.

Der Unterstützung der Wirtschaft in der vom Krieg gezeichneten Ukraine diente eine Mitte Juni im Partnerlandkreis Lubaczow organisierte Internationale Wirtschaftskonferenz, zu der viele Vertreterinnen und Vertreter der polnischen und ukrainischen Kommunalverwaltungen eingeladen waren. Auch der Saarpfalz-Kreis und die Städte- Region Aachen, Partnerregion des polnischen Landkreises Karkonosze in Niederschlesien, waren dabei. Diese Beteiligung des Saarpfalz-Kreises übernahm ebenfalls die Europabeauftragte Dr. Frys. Mit vor Ort war, infolge der Verhinderung der Vertreter des Saarpfalz-Kreises, Frank Luxenburger, Mitglied des Kreistages und des Aufsichtsrats der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz. Er referierte zur Organisation und Arbeit der WFG Saarpfalz, die von den Anwesenden mit großem Interesse wahrgenommen wurde. Insbesondere die Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Struktur des Saarpfalz-Kreises und eine damit einhergehende Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen kamen sehr gut an. Die europäischen grenzüberschreitenden Regionen erwecken ein großes Interesse in den europaorientierten Partnerlandkreisen. So gab es vor Ort auch Vertreter der Euroregion Roztocze, zu der der Partnerkreis Lubaczow gehört.

Der Einsatz der polnischen und deutschen Partner für die Ukraine, auch der Bündnispartner des „Homburger Bündnisses“, die ebenfalls zahlreich teilnahmen, wurde durch Pavlo Bakunets, Abgeordneter der Werchowna Rada der Ukraine (des Ukrainisches Parlaments), gewürdigt. Er trat im Panel „Zusammenarbeit der europäischen Gebietskörperschaften im Rahmen des Internationalen Bündnisses für Frieden und Zusammenhalt in Europa“, der dem „Homburger Bündnis“ gewidmet war, auf. Neben seinem Auftritt und den Reden einiger Bündnispartner vor Ort konnte sich Landrat Dr. Gallo per Videoübertragung zuschalten und die Teilnehmer begrüßen.

Neben vielen grundlegenden Fachvorträgen aus der Kommunalverwaltung und der Wirtschaft zu den aktuellen Herausforderungen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), zu deren Kooperationsmöglichkeiten und zur Entwicklung mit Einsatz von europäischen Mitteln, wurden B2B-Treffen organisiert, in denen die anwesenden KMU direkte Gespräche führen konnten. Die anwesenden Kommunalvertreter*innen unterzeichneten schließlich die „Erklärung zur Unterstützung von KMU aus dem polnisch-ukrainischen Grenzgebiet“ als Ausdruck der Fortführung der europäischen Integration, die bereits in den 1950er Jahren in Westeuropa begonnen hatte.

Weitere Informationen zu den Kreispartnerschaften und zur Europaarbeit des Saarpfalz-Kreises sind bei der Leiterin der Stabsstelle Europa Dr. Violetta Frys unter Tel. (06841) 104-8273 oder unter der E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erhältlich.

 
Dr. Violetta Frys übersetzt die Rede von Landrat Dr. Theophil Gallo
in der Generalversammlung des Verbandes der Polnischen Landkreise. Foto: Mykhailo Lavriv

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