Zum 175. Todestag von Johann Georg August Wirth

Nicht nur Namensgeber Philipp Jakob Siebenpfeiffer, sondern auch sein Weggefährte Johann Georg August Wirth ist ein Arbeits- und Aufgabenschwerpunkt der Siebenpfeiffer-Stiftung. Am 26. Juli jährt sich der Todestag des streitbaren wie umstrittenen Vorkämpfers für Demokratie und Freiheit zum 175. Mal. „Es steht in unserer Satzung, dass wir Menschen, von denen die Grundlagen für unser heutiges demokratisches Gesellschaftssystem gelegt worden sind, im öffentlichen Bewusstsein verankern. Und dazu gehört schwerpunktmäßig auch Wirth, der eng mit der Homburger Geschichte, mit der Geschichte der Region verbunden ist“, würdigt Landrat Dr. Theophil Gallo, der auch Vorsitzender der Siebenpfeiffer-Stiftung ist, die Verdienste des Juristen und Journalisten. So befindet sich in der Sammlung der Stiftung eine Vielzahl von Schriften, die von Wirth herausgegeben wurden – unter anderem auch die Gesamtausgabe der „Deutschen Tribüne“. Um diese wichtigste Zeitung im „Vormärz“, der demokratischen Aufbruchsphase unbehelligt von der Zensur herausgeben zu können, siedelte Wirth Ende 1831 von München aus nach Homburg um. Redaktion, Druckerei und Wohnung befanden sich in der Eisenbahnstraße unweit des Marktplatzes. Eine Original-Druckerpresse, auf der die „Tribüne“ zeitweise produziert wurde, ist im Foyer des Homburger Siebenpfeiffer-Hauses in der Kirchenstraße aufgestellt.

„Besonders wertvoll in unserem Fundus ist die gedruckte Fassung jener Rede, die Wirth beim Assisenprozess in Landau vor genau 190 Jahren gehalten hat. Acht Stunden lang hat er sich gegen die Vorwürfe verteidigt, die ihm wegen seiner fulminanten Ansprache auf dem Hambacher Fest zur Last gelegt worden waren. Der prall gefüllte Saal, in dem die Verhandlung stattfand, ist nach dem Ende in standing ovations ausgebrochen“, erinnert der Stiftungsvorsitzende an die Rolle Wirths bei diesem berühmten Verfahren, das als „zweites Hambacher Fest im Saal“ Berühmtheit erlangte. Der Prozess war übrigens Gegenstand der juristischen Dissertation des Landrats vor nunmehr fast 30 Jahren. Seine Verteidigungsrede ließ Wirth in Nancy drucken. „Das Büchlein im Original wird heute antiquarisch hoch gehandelt, es hat großen Seltenheitswert“. Weitere Publikationen im Bestand der Siebenpfeiffer-Stiftung seien außerdem die mehrbändige „Geschichte der Deutschen“ aus der Feder von Wirth oder auch seine „Fragmente zur Kulturgeschichte“. Auch Porträts von Siebenpfeiffers Mitstreiter befinden sich in der Sammlung.

Landrat Dr. Gallo erinnert zum 175. Todestag auch an die verschiedenen Projekte, bei denen sich die Siebenpfeiffer-Stiftung im Zusammenhang mit Wirth engagiert hat. So verfasste der Schriftsteller Michail Krausnick als „Auftragsarbeit“ einen Roman zur Biographie, der speziell an Jugendliche adressiert war. „Vorkämpfer für Einheit, Recht und Freiheit“ lautete der Untertitel des Buches, das 1997 erschienen ist und später auch als Taschenbuch eine neue Auflage erfuhr. „Zudem haben wir die Neuausgabe der Deutschen Tribüne gefördert – in zwei großformatigen Bänden stehen die Zeitungen seither zur Verfügung und sind in heutigem Schriftbild gut zu lesen. In einem dritten Band gibt es dazu Erläuterungen, Erklärungen und Kommentare“, skizziert der Stiftungsvorsitzende. Dabei erinnert er nicht zuletzt an die gute Zusammenarbeit, die zwischen der Siebenpfeiffer-Stiftung und Christof Müller-Wirth bestanden habe. Der Karlsruher Verleger, der im März 2022 mit 92 Jahren verstorben ist, war ein Ururenkel von Johann Georg August Wirth. Zahlreiche Projekte seien mit ihm in Kooperation umgesetzt worden.

Kontakt

Am Forum 1
66424 Homburg

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

(0 68 41) 1 04 - 0

Rechtssicherer Kontakt

Kreissparkasse Saarpfalz

IBAN: DE92 5945 0010 1010 9122 00
BIC: SALADE51HOM
ID e-Rechnung: 10045000-9060000001-35

Der Saarpfalz-Kreis