Schülergruppe aus dem polnischen Rzeszów zu Besuch im Landratsamt

Landrat Dr. Theophil Gallo hat im Rahmen der diesjährigen Austauschaktivitäten des CJD Homburg Mitte September eine Schülergruppe des IV. Liceum Micolaja Kopernika aus dem polnischen Rzeszów in der Kreisverwaltung empfangen. Mit dem Landkreis Rzeszów verbinden den Saarpfalz-Kreis viele Jahre der Zusammenarbeit insbesondere im schulischen Bereich. Das Thema der Schülerbegegnung „Gemeinsames Europa leben“ spiegelt sich im Leitmotiv des Saarpfalz-Kreises „europäisch und weltoffen“ wider. Auch aus diesem Grund war es dem Landrat ein Anliegen, sich persönlich mit der Gruppe und den begleitenden Lehrerinnen und Lehrern auszutauschen. Mit dabei war auch Peter Schäfer, Projektentwickler bei dem CJD Homburg/Saar, der seit 2007 für diesen Schüleraustausch verantwortlich zeichnet. In den vergangenen 16 Jahren hat er in allen Treffen ca. 980 junge Leute aus Homburg und Rzeszów zusammengebracht. 

Nach der Begrüßung und einer kurzen Vorstellung der Partnerschaftsaktivitäten zwischen dem Saarpfalz-Kreis und der Woiwodschaft Podkarpackie schlug der Landrat vor, das Thema des Schüleraustauschs zu erweitern und die partizipative Komponente im Sinne der Verantwortung jedes Einzelnen für ein friedliches Zusammenleben stärker in den Vordergrund zu rücken.

Unter dem Leitsatz „Europa gemeinsam leben und uns dafür einsetzen“ sprach er die Schülerinnen und Schüler direkt an:

„Europa als Institution steht immer wieder in der Kritik. Nicht selten wird sie als unflexibel und als Hemmnis für die Entwicklung politischer Strategien bezeichnet. Dass wir seit beinahe 80 Jahren in Frieden leben und dies vor allem Europa zu verdanken haben, vergessen dabei viele – oder sie wissen es schlicht nicht. Den Urhebern ist nicht bewusst, dass sie Europa durch ihre Kritik sowohl in ihrer wirtschaftlichen als auch in ihrer ethisch-sozialen Rolle schwächen und die Errungenschaft eines friedvollen Zusammenlebens damit aufs Spiel setzen. Europa basiert auf den Prinzipien der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit, der Freiheit und der Achtung der Menschenwürde. Angesichts der sich häufenden Anzahl an Staatsoberhäuptern, die gegen diese Prinzipien als gemeinschaftliche Rahmenbedingungen verstoßen, ist der Erhalt der EU als Eskalations- und Kontrollmechanismus umso wichtiger. Dies zeigen uns auch viele Beispiele aus der Geschichte. Es gab viele Menschen im System, wie Willi Graf oder die vor Kurzem in Markowa (Karpatenvorland/Polen) seliggesprochene Familie Ulma, die Widerstand gegen die menschenverachtende Politik der Nazis geleistet und dabei ihr Leben verloren haben. Ihre Schicksale sollen uns als Mahnmal dafür dienen, dass wir uns niemals auseinanderdividieren lassen dürfen und ungeachtet der politischen Großwetterlage auf zivilgesellschaftlicher Ebene im Gespräch bleiben. Dazu müssen wir die vielfältigen Begegnungsmöglichkeiten nutzen und Austausche wie diese vor allem im europäischen Rahmen fördern und intensivieren. Denn letzten Endes gilt: Europa ist keine Selbstverständlichkeit!“

Zum Abschluss seines Vortrags verdeutlichte der Landrat, dass dieser als Ermutigung zu verstehen sei, die aktuellen Vorgänge insbesondere auch mit Blick auf anstehende politische Wahlen kritisch zu betrachten und sich die Bedeutung der europäischen Institutionen für das Zusammenleben aller ins Gedächtnis zu rufen. Die Gruppe bedankte sich herzlich für den Empfang in der Kreisverwaltung und die im Saarpfalz-Kreis gesammelten Eindrücke.

Informationen zu den Kreispartnerschaften und zur Europaarbeit des Saarpfalz-Kreises sind bei der Leiterin der Stabsstelle Europa, Dr. Violetta Frys, unter Tel. (06841) 104-8273 oder unter den E-Mail-Adressen Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sowie Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erhältlich.

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