Dr. Bernhard Becker bringt seine letzten Saarpfalz-Blätter auf den Weg

Ein persönlicher Abschied prägt die 145. Ausgabe der Zeitschrift „Saarpfalz Blätter für Geschichte und Volkskunde“. Dr. Bernhard Becker zeichnet seit 1984 als leitender Redakteur für diese historisch wertvolle Publikation mit dem Saarpfalz-Kreis als Herausgeber verantwortlich. Mit Eintritt in den Ruhestand zum 1. Juli ist ein neuer Lebensabschnitt für den ehemaligen Fachbereichsleiter Kultur und Heimatpflege eingetreten. Eine letzte Ausgabe der beliebten Schriftenreihe hat Dr. Bernhard Becker noch auf den Weg gebracht. Und dabei ist auch Wehmut aufgekommen. „Als Historiker lagen mir die Saarpfalz-Blätter von Beginn an besonders am Herzen. Und die Zusammenarbeit mit den mittlerweile mehr als 200 Autorinnen und Autoren hat mir große Freude bereitet. Ich habe immer versucht, ein breites Themenspektrum anzubieten, das sich von der Volkskunde über die Archäologie, Kunstgeschichte bis hin zur Lokalgeschichte erstreckt. Dabei ist es zwar nicht immer, aber doch häufig gelungen, alle sieben Kommunen des Saarpfalz-Kreises zu berücksichtigen“, erläutert Dr. Bernhard Becker bei der Präsentation des aktuellen Werkes im Gespräch mit Landrat Dr. Theophil Gallo. „Ich kann nur bestätigen, dass das Gesamtwerk mit fast 12000 Druckseiten, aber auch jede einzelne Ausgabe für die Region, für uns alle von hohem Wert ist. Ich danke Dr. Becker herzlich auch für dieses Engagement und für das Zusammenführen der Menschen, die zu diesem Werk ihren Beitrag geleistet haben“, so Dr. Gallo.

Zum Inhalt:

Das Titelbild (Quelle Stadtarchiv Homburg) besagter Ausgabe weist auf den spannenden Beitrag von Anni Schindler hin, die die Geschichte der Erbacher Sandrennbahn erzählt. Er ist einer von insgesamt acht Aufsätzen, die ein Stück Heimat aus der Vergangenheit in die Gegenwart tragen. Hubert Roeder beschäftigt sich mit der Arbeit des  Architekten, Hochschullehrers und Juden Ludwig Levy (1854 – 1907), der auch den Bexbachern ein kirchenarchitektonisches Kleinod verschaffte. Einen weiteren Beitrag zur Kunstwissenschaft steuert Gerhard Abel bei, der die Aufmerksamkeit auf Bernhard Trabucco lenkt, einen Barockmeister aus Ommersheim.

Unter die Haut geht sicher die „Heimkehr des letzten Niedergailbacher Kriegsgefangenen“. Ein Großteil der in Russland gefangenen Deutschen wurde in den Jahren 1949/50 entlassen. Unter ihnen war auch der Niedergailbacher Josef Höllinger (1924 – 2012), dem sich der Autor Otmar Gros hier widmet.

Wer kennt den „Adlerfelsen“ im Pirmannswald? Zwischen Lautzkirchen und Kirkel gelegen, ist er auf keiner Karte verzeichnet. Jörg A. Künzer klärt auf, wo sich dieses Relikt genau befindet und was es damit auf sich hat. Dafür dreht er das Rad der Zeit um 80 Jahre zurück…

In die Zeit des Nationalsozialismus verschlägt es auch Charlotte Glück. Mit ihrem Aufsatz „Die Bombardierung Zweibrückens am 14. März 1945“ wirft sie einen intensiven Blick auf Zweibrücken im Zweiten Weltkrieg.

Mit der Geschichte des Zweckverbandes Gruppenwasserwerk Medelsheim taucht Rainer Lagall in die Geschehnisse um die Einrichtung einer leistungsfähigen öffentlichen Wasserversorgung ein. Last but not least steht auch der Kirchheimer Hof bei Breitfurt einmal mehr im Mittelpunkt. Allerdings geht es hier nicht um Denkmalschutz und Sanierungsmaßnahmen durch den aktuellen Besitzer der ehemaligen Adelsresidenz. Marc Dawo beschreibt im Wesentlichen das Verwandtschaftsverhältnis von Baron Emile de Bobics (1833 – 1904) als letzten Erben des Kirchheimer Hofes zum vererbenden Baron Alexandre Jacomine de Malespine (1821 – 1893).

„Erneut ist eine bemerkenswerte Aufsatzsammlung zur Erforschung und Dokumentation unserer Heimatgeschichte gelungen. Sie leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Identifikation mit unserer saarpfälzischen Region“, findet Landrat Dr. Gallo.

„Die Saarpfalz-Blätter sind Publikationsorgan sowohl für wissenschaftliche Expertinnen und Experten, die dieses Periodikum auch für die Fachwelt interessant machen, als auch für Heimathistorikerinnen und Heimathistoriker, die sich mit großer Passion für ihre Region, ihre Stadt und ihr Dorf engagieren. Ich danke allen, die über viele Jahre auf so vielfältige Weise zum Gelingen dieser Reihe beigetragen haben – und das waren nicht wenige Menschen“, ist Dr. Bernhard Becker stolz. Natürlich wünscht er sich, dass die Saarpfalz-Blätter eine Fortsetzung und sich immer wieder neue Autorinnen und Autoren finden mögen.

Die Zeitschrift „Saarpfalz Blätter für Geschichte und Volkskunde“ erscheint vierteljährlich. Sie ist in Buchhandlungen erhältlich (ISSN 0930-1011), aber auch bei einigen Kulturämtern und Verkehrsbüros der Kommunen des Saarpfalz-Kreises sowie beim Büro Landrat, Kulturmanagement, Ute Klosendorf, Tel. (06841) 104-8409, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Neben den Saarpfalz-Blättern wird jährlich ein Sonderheft mit einem Schwerpunktthema publiziert. Man erinnere sich an Titel wie „750 Jahre Gräfinthal“ oder „500 Jahre Reformation“. Über 30 Sonderhefte liegen vor und die meisten sind noch käuflich zu erwerben. Wer sich einen Überblick über die Aufsätze verschaffen möchte, die ab Heft-Nummer 51 digital gelistet sind, wendet sich bitte ebenfalls an Ute Klosendorf.

 

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