Dr. Katja Grüneberg-Wehner ist die Nachfolgerin von Dr. Christel Bernhard

Wo könnte eine Archäologin sich und ihre Arbeit besser vorstellen als an einem Ort des Geschehens? Dr. Katja Grüneberg-Wehner hat zum 1. März die Nachfolge von Dr. Christel Bernhard im Bereich Archäologie bei der AQuiS des Saarpfalz-Kreises angetreten. Sie wird zukünftig – grob umfasst – landschafts- und burgenarchäologische Projekte planen und umsetzen. Dabei ist es ihr ein besonderes Anliegen, diese stärker in die Öffentlichkeit zu bringen. Ein ausladendes Arbeitsumfeld bietet natürlich die Kirkeler Burg, wo sich Dr. Katja Grüneberg-Wehner mit Landrat Dr. Theophil Gallo, Anja Lange, Prokuristin der AQuiS GmbH, Frank John, Bürgermeister von Kirkel, und Dominik Hochlenert, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Kirkel und zuständig für das Sachgebiet Kultur und Tourismus der Gemeinde, jüngst zu einem Austausch traf.

Zu den Gesprächsthemen zählten u. a. eine ganzheitliche Betrachtung des Saarpfalz-Kreises unter dem Aspekt der Siedlungsforschung mit Kartierung von Burgen und Wüstungen sowie die Erforschung von Mühlen. Des Weiteren ging es um die Grabungsarbeiten am Kirkeler Brunnen, die derzeit ruhen. Für eine Fortsetzung des Projektes müsse jedoch laut Dominik Hochlenert jemand gefunden werden, der die Brunnengrabung sicherheitstechnisch begleitet.

„Es liegen hier im Saarpfalz-Kreis vielseitige Aufgaben vor mir, auf die ich mich sehr freue und die ich gerne im Team und mit meiner Expertise ergebnisreich erfüllen möchte. Das betrifft auch das beeindruckende Brunnenprojekt, bei dem in den letzten Jahren mit Begeisterung und vollem Einsatz eines kleinen Grabungsteams aus dem Förderkreis Kirkeler Burg über 40 Meter in die Tiefe gegraben wurde: Das ist wirklich etwas ganz Besonderes. Die bisher geborgenen Artefakte verweisen auf die Bewohner und Besucher der Burg sowie deren Beschäftigungen. Dabei stehen die obersten Funde im Zusammenhang mit dem Zuschütten des Brunnenschachtes, die untersten – vom Brunnenputzer vergessene Objekte – stammen vermutlich aus der letzten Nutzungsphase. Zudem haben auf der Brunnensohle möglicherweise organische Funde, wie beispielsweise Holzgefäße, Lederfragmente oder pflanzliche Materialien überdauert. Letztere könnten Auskunft über die regionale Umweltgeschichte im Mittelalter geben … Für all das ist ein funktionierendes Netzwerk unerlässlich, so dass es mir zu Beginn auch wichtig ist, die lokalen Kontakte zu intensivieren und Kooperationen mit anderen Expertinnen und Experten im Kreis, beispielsweise mit dem Kulturmanager Dr. Andreas Stinsky, zu suchen“, führte Dr. Katja Grüneberg-Wehner aus. Landrat Dr. Theophil Gallo und Bürgermeister Frank John wünschten der Archäologin Freude und Enthusiasmus verbunden mit dem Quäntchen Glück und Erfolg bei und für ihre Vorhaben. „Im Saarpfalz-Kreis und rund um die Kirkeler Burg liegt noch manches im Verborgenem, das ans Tageslicht befördert werden will. Das wünschen wir uns zumindest. Daher danken wir Frau Grüneberg-Wehner ganz herzlich, dass sie sich für unsere Region als neue Wirkungsstätte entschieden hat und wir nach Dr. Christel Bernhard weiterhin Schwerpunkte in der regionalen Archäologie setzen können“, so die beiden Verwaltungschefs unisono.

Zum Werdegang

Dr. Katja Grüneberg-Wehner hat an der Humboldt-Universität in Berlin Archäologie studiert und war in den folgenden Jahren bei Grabungsfirmen, Landesämtern und Universitäten in verschiedenen Bundesländern tätig. Hier oblag ihr vor allem die Leitung von Stadtkern-, Burgen- und Kirchengrabungen. Während ihrer Zeit als Lehrkraft im Bereich der Historischen Archäologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel entwickelte sich aus mehreren Grabungskampagnen heraus ihr Dissertationsthema zur St. Catharinenkirche im Schwedeneck, der einzigen vollständig ausgegrabenen Kirche im ländlichen Raum in Schleswig-Holstein. Die Arbeit mündete in ihrer Promotion, die Doktorarbeit ist kürzlich unter dem Titel „St. Catharina, Kr. Rendsburg-Eckernförde. Zu Sakralbau, Kirchenalltag und Totenbrauchtum in einer ländlichen Pfarrei an den Gestaden der Ostsee“ erschienen.

Zwischenzeitlich war sie unter anderem am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt am Forschungsprojekt zur Burg Landsberg beteiligt sowie an der Digitalisierung und Erschließung der Studiensammlung des Kreismuseums Jerichower Land zur Ur- und Frühgeschichte des Elbe-Havel-Gebietes.

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