Es hat leise Einzug gehalten, das neue Logo des Saarpfalz-Kreises. Es dokumentiert die Ausrichtung und den Leitgedanken des Kreises: europäisch und weltoffen. Die damit einhergehende Visualisierung ist identitätsstiftend, verbindend und verbindlich für die Aktivitäten des Kreises und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn es geht gleichzeitig um eine Wertevermittlung, die auch im Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kundinnen und Kunden zum Tragen kommen und gelebt werden soll.

„Europäisch und weltoffen“ – dieses seit dem vergangenen Jahr zunehmend verwendete Motto wird im Saarpfalz-Kreis schon deutlich länger durch Kontakte und Freundschaften über Grenzen hinweg gelebt. Schulpartnerschaften etwa über Spohns Haus oder kulturelle Aktivitäten z.B. des Vereins „Begegnungen auf der Grenze“ spielen dabei eine bedeutende Rolle, die sich in den letzten Jahren auch auf der kommunalen Ebene und in der Verwaltung konsequent fortentwickelt.

Landrat Dr. Theophil Gallo liegt sehr viel daran zu zeigen, dass auch auf kommunaler Ebene, Verwaltungen sowie Entscheidungsträgerinnen und -trägermitwirken und die damit verbundene Aufgabe als Teil der kommunalen Verantwortung angenommen wird. „Wir können auf Kreisebene vieles leisten, was auf europäischer Ebene wirkt. Dazu bedarf es natürlich zunächst der Wahrnehmung dieser Ausrichtung und der Akzeptanz in der Gesellschaft, in der Bevölkerung. Wir in Deutschland sind nicht isoliert, sondern Teil Europas. Wer sich die Entstehungsgeschichte Europas, die Gründung der EU mit all ihren Aufgaben und Zielen anschaut, sollte zu der Erkenntnis kommen, dass es keinen vernünftigen Ersatz zu unserem heutigen Staatenbündnis Europa gibt. Deutschland ist eines der sechs Gründungsmitglieder der EU und ihre größte Volkswirtschaft. Und warum? Es ist das beste Beispiel für eine gelungene europäische Integration. Europa hat uns über mehr als sieben Jahrzehnte Frieden beschert, zudem eine ganze Reihe von Vorteilen etwa unter dem Stichwort Freizügigkeit. Machen wir uns nichts vor: Dieser Frieden steht auf wackligen Beinen und ist nicht selbstverständlich. Aber: Jeder von uns kann zur weiteren Stabilisierung des Friedens beitragen. Der Saarpfalz-Kreis lebt dies seit vielen Jahren mit seinen Partnerschaften in die USA, nach Frankreich, nach Polen und in die Ukraine vor, auch Italien sollten wir mitnehmen“, führt Landrat. Dr. Gallo aus.

Warum sind diese Partnerschaften und die damit verbundenen Austausche und Begegnungen so wichtig? Aus den dort geknüpften persönlichen Verbindungen resultieren Aufgaben und Projekte, denen sich der Kreis intensiv widmet und die die Akzeptanz anderer Kulturen und Lebensweisen fördern. Das ist ein elementar wichtiger Bestandteil der Friedensarbeit.

Vor etwas über einem Jahr, am 4. Juli 2022, wurde auf Initiative des Landrates das „Internationale Bündnis für Frieden und Zusammenhalt in Europa“ in Homburg gegründet. Die seit 2017/2018 intensive Erweiterung der grenzüberschreitenden kommunalen Partnerschaften bis zum Zusammenschluss im Bündnis stellte mit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar 2022 durch die Unterstützung der unter dem Krieg leidenden Zivilbevölkerung der Ukraine ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis. Der Saarpfalz-Kreis konnte durch seine Kontakte mit dem Partnerrajon Lemberg sofort aktiv werden und dank seiner polnischen Partnerlandkreise an der Grenze zur Ukraine Hilfstransporte initiieren und steuern. Dank der Zusammenarbeit der Bündnispartner wurden im Saarpfalz-Kreis neben anderen Maßnahmen bisher zwei Freizeiten organisiert, an denen insgesamt 75 Kinder und Jugendliche aus vom Krieg stark betroffenen Familien sowie zwölf Betreuerinnern und Betreuer teilnahmen. Eine dritte Freizeit findet im November dieses Jahres statt.

Die Bemühungen des internationalen Austausches wirken über die „Stabsstelle Europa- und Partnerschaftsangelegenheiten“ unter der Leitung von Dr. Violetta Frys auch auf andere Fachbereiche, die sich mit verschiedenen Projekten in der Ausrichtung „europäisch und weltoffen“ engagieren. Auf Betreiben des Landrats hat sich die Kreisvolkshochschule des Saarpfalz-Kreises jüngst dieses Anliegen nun auch offiziell auf ihre Fahne respektive in ihre Satzung geschrieben und die Veranstaltungsreihe „Faszination Europa“ entwickelt. In dieser werden Begegnungen mit Menschen anderer Ländern und Kulturen ermöglicht und intensiviert. In diesem Jahr ist diese europäische Reihe mit dem Schwerpunktthema „Polen“ gestartet. „Ich verspreche mir eine Reihe hochinteressanter Veranstaltungen und Vorträge, die aufzeigen werden, was wir mit einem geeinten Europa eigentlich Wertvolles besitzen – das wir uns auch nicht zerreden lassen dürfen“, so der Landrat.

Auch leisten niedrigschwellige Seminare und Fortbildungen, die von der Frauenbeauftragten Birgit Rudolf über das Frauenbüro des Saarpfalz-Kreises angeboten werden, schon seit Jahren einen wichtigen Beitrag zur Integration von Migrantinnen im privaten und beruflichen Umfeld.

„Bei unseren Aktivitäten wollen wir auch unsere Jugendlichen mit einbeziehen. Es geht darum, die nachfolgenden Generationen dabei zu unterstützen, friedlich miteinander zu leben und einander zu helfen, wenn Hilfe gebraucht wird“, betont Landrat Dr. Gallo. Daher haben die Partner des „Homburger Bündnisses“ im Mai dieses Jahres beschlossen, das Europäische Jahr der Jugend 2022 auf eine „Dekade der Jugend und der Erinnerung“ auszuweiten.

Nicht zuletzt sind auf Grundlage des „Homburger Bündnisses“ das Saarländische Bergbaumuseum Bexbach, das Museum der Öl- und Gasindustrie Bóbrka (Polen) sowie das Steinkohlemuseums Lemberg (Ukraine) eine internationale Verbindung eingegangen. Auch das Museum Carreau Wendel in Frankreich wird sich beteiligen.

„Wenn es um das Thema Frieden in Europa geht, dürfen Entfernungen keine Rolle spielen, gleiches gilt für vermeintliche Sprachbarrieren. Wir möchten uns ganz im Sinne unseres Leitgedankens europäisch und weltoffen präsentieren und auch verhalten. Dazu zählt beispielsweise, dass Publikationen des Kreises in mehreren Sprachen zielgruppenorientiert unserer Bürgerinnen und Bürger ansprechen sollen. Mit vielen guten Ideen befinden wir uns auf dem richtigen Weg, davon bin ich fest überzeugt, mit Blick auf Europa und in die Welt, eine stabile, friedliche Gemeinschaft für uns alle und für eine friedliche Zukunft zu fördern“, fasst Landrat Dr. Gallo zusammen. 

Informationen zu den Kreispartnerschaften und zur Europaarbeit des Saarpfalz-Kreises sind bei der Europabeauftragten des Saarpfalz-Kreises, Dr. Violetta Frys, unter Tel. (06841) 104-8273 oder unter den E-Mail-Adressen Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sowie Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erhältlich.

Im Rahmen der Ferienfreizeit für ukrainische Kinder und Jugendliche stand auch ein Ausflug in die Schlossberghöhlen in Homburg auf dem Programm.
Foto Schlossberghöhle: Ralf Dittgen

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