Als Wirkungsstätte von Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg August Wirth - beide wurden in das Pantheon der „100 Köpfe der Demokratie“ aufgenommen - sowie ausgewählter „Ort der Demokratiegeschichte“ nimmt Homburg in der schwarz-rot-goldenen Geschichte Deutschlands eine besondere Rolle ein. Dabei verblüfft zugleich eine ebenso ungewöhnliche wie traditionsreiche Dichte von allerlei „American Traces“.
So wurden hier die bis heute gültigen Ideen auf den Weg gebracht, die 1832 in das „Hambacher Fest“ mündeten. Die Stadt selbst galt in Frankreich als „Nest, in dem vielleicht die Wiedergeburt Deutschlands ausgebrütet wird“. Zudem war Homburg im Pfälzischen Aufstand 1849 eines der drei Heerlager der demokratisch gesinnten Freischärlertruppen und dadurch auch Schauplatz eines Scharmützels gegen die preußischen Invasionstruppen. Als der Aufstand ebenso scheiterte wie die Deutsche Revolution von 1848, fanden viele streitbare Demokraten aus dem Südwesten ein neues Vaterland in den Vereinigten Staaten von Amerika. Dort prägten die „Forty-Eighters“ nachdrücklich und bis heute nachwirkend die politische Entwicklung der USA mit - und kämpften im Bürgerkrieg für die Werte der Union unter dem Banner der „Stars and Stripes“, das 1945 auch in der Saarpfalz die Hakenkreuzfahne ablöste. Am 4. Juli 2022 wurde zudem in Homburg das „Internationale Bündnis für Frieden und Zusammenhalt in Europa“ geschlossen, das ausdrücklich die US-amerikanischen Partner in Henrico County VA, dem Partnerlandkreis des Saarpfalz-Kreises, einbezieht und die enge, auch historisch bedingte Verbindung der Saar-Pfalz-Region zu den Vereinigten Staaten betont.
Mehr darüber kann man am Freitag, 4. Juli, dem in den USA begangenen „Independence Day“, vom 17 bis 18:30 beim Dialogrundgang „Schwarz-Rot-Gold und Stars and Stripes“ erfahren. Im Rahmen dieses vom Deutsch-Amerikanischen Institut (DAI) Saarland in Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis (DAF) Saar-Pfalz und der Siebenpfeiffer-Stiftung angebotenen Themenspaziergangs lernt man entlang von ausgewählten Schauplätzen der Demokratiegeschichte in Homburg, das stellvertretend für viele weitere Orte zwischen Saar und Pfalz steht, markante und mitunter verblüffende Kapitel der deutsch-amerikanischen Geschichte kennen. Treffpunkt ist um 17 am Homburger „Freiheitsbrunnen“ (Ecke Eisenbahnstraße/Am Rondell).
Die Teilnahme ist dank der Unterstützung durch das DAI und das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.