Nicht nur als Landrat des Saarpfalz-Kreises, sondern auch als Vorsitzender der Siebenpfeiffer-Stiftung hat Frank John nun die Nachfolge von Dr. Theophil Gallo angetreten.
Der Vorstand der Stiftung, der laut deren Satzung aus seinen Reihen die Führung zu bestellen hat, wählte Landrat Frank John einstimmig als Nachfolger von Landrat a. D. Dr. Theophil Gallo in seiner Zusammenkunft an die Spitze der Ende 1988 gegründeten Organisation. In diesem Rahmen wurde der ehemalige Landrat auch offiziell verabschiedet. Er hatte die Geschicke der Siebenpfeiffer-Stiftung seit genau zehn Jahren geleitet – genauso lange, wie seine Amtszeit als Landrat währte. Da der Stiftungsvorsitzende nur für fünf Jahre fungiert, wird 2030 eine neuerliche Entscheidung erforderlich, wobei die Wiederwahl möglich ist. Das Buch „Herz aus Stacheldraht“ von Siebenpfeiffer-Preisträgerin Sophia Maier, regionale Produkte aus der Biosphäre Bliesgau – etwa eine Flasche Wein, der in Reinheim angebaut wurde – und polnische Pralinen gehörten zu den Präsenten, die ihm im Rahmen der Sitzung überreicht wurden. Zudem erhielt Gallo „sein“ Porträt, das der Künstler Volker Schmidt-Gliaugir gemalt hatte: En miniature ist es im neuen Siebenpfeiffer-Buch „Demokratisch bis zum Anschlag“ bei seinem Grußwort zu finden, auf DINA3 wurde es Gallo nun als Vergrößerung ausgehändigt.
Neben dem Saarpfalz-Kreis sowie den Städten Homburg und Zweibrücken sind die vier Journalistenverbände Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Thüringen Träger der Stiftung. Dazu gehören auch Siebenpfeiffers Geburtsstadt Lahr im Schwarzwald, Rastatt in Baden als Standort der Erinnerungsstätte für die Geschichte der Freiheitsbewegungen in Deutschland sowie der Landkreis Bad Dürkheim und die Stadt Neustadt an der Weinstraße als Schauplätze des Hambacher Festes. Die Landkreise Kusel und Kaiserslautern sind ebenfalls Mitglieder: Für eine Reihe von Gemeinden, die sich in beiden Kreisen befinden, war Philipp Jakob Siebenpfeiffer als Homburger „Landcommissär“ von 1818 bis zu seiner Entlassung 1830 zuständig.
Zusammengekommen waren die Vertreter der besagten Körperschaften und Verbände nicht nur, um den Vorsitz neu zu regeln. Es waren – wie in der „Generalversammlung“ eines Vereins – auch Formalitäten wie etwa der Kassenbericht oder die Kassenprüfung abzuhandeln. Auch der Haushalt für das laufende Jahr wurde beschlossen. Schließlich stand beim Tätigkeitsbericht auch „Manöverkritik“ auf der Tagesordnung. So wurde über den Verlauf der 17. Siebenpfeiffer-Preisverleihung Mitte März diskutiert. Im vollbesetzten Parlamentarischen Trakt des Homburger Forum waren die Journalisten Sophie Maier und Jan N. Lorenzen für ihre couragierte Berichterstattung im Zusammenhang mit der AfD ausgezeichnet worden. Einen Sonderpreis hatte Simone Wagenhaus erhalten. Auch das Festbankett zu Jahresbeginn, bei dem sich Martin Grasmück, der Intendant des Saarländischen Rundfunks Martin Grasmück mit der Frage beschäftigte, welche Bedeutung der öffentlich-rechtliche Rundfunk für die Demokratie hat, war Thema der Vorstandssitzung.
Der bisherige Vorsitzende Dr. Theophil Gallo unterstrich in seiner Ansprache, wie wichtig der unermüdliche Einsatz für die Erhaltung der Demokratie ist. Dabei erinnerte er an die Versuche rechter Kreise, sich der Zielsetzungen und der Traditionen des Hambacher Festes zu bemächtigen. Auf dem Rechtsweg sei es gelungen, alle Zugriffe abzuwehren. Aber es sei mühsamer Weg, der ständige Wachsamkeit und stetiges Engagement erfordere. Der Hambach-Gesellschaft für historische Forschung und politische Bildung mit ihrem Vorsitzenden Prof. Dr. Wilhelm Kreutz gebühre für ihr Durchhaltevermögen höchste Anerkennung, betonte Gallo.