Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey bei der Einweihungsfeier des neuen Familienhilfezentrums

Im Beisein der Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat Landrat Dr. Theophil Gallo am 23. Mai das Familienhilfezentrum (FHZ) St. Ingbert offiziell seiner Bestimmung übergeben. Damit schließt sich der regionale Kreis: In Homburg, Blieskastel und Bexbach haben sich bereits Familienhilfezentren in Kooperation des Jugendamtes des Saarpfalz-Kreises und dem Sozialpädagogischen Netzwerk der Arbeiterwohlfahrt etabliert. Ziel der Familienhilfezentren ist es, für die Familien vor Ort Hilfen im Präventions- wie auch im Interventionsbereich anzubieten. Die dezentrale Ausrichtung der Jugendhilfeleistungen im Saarpfalz-Kreis geht auf die Ideen von Klaus Guido Ruffing, Geschäftsbereichsleiter Kinder, Jugend, Familie und Gesundheit, zurück, die er bereits im Jahr 2002 in den „Leitlinien der Jugendhilfe" für den Saarpfalz-Kreis formuliert hatte und die in der Folge im Kreistag verabschiedet wurden.

Landrat Dr. Gallo: „Wir werden mit nunmehr vier Familienhilfezentren die gebotenen Unterstützungs- und Hilfeleistungen für unsere Familien sehr nahe an die Menschen heranbringen können. Nähe schafft Vertrauen und die Akzeptanz der Einrichtungen in der Bevölkerung ist groß. Darauf können wir im Saarpfalz-Kreis stolz sein. Ich bedanke mich bei Klaus Guido Ruffing und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die von Anfang an und über viele Jahre diese Entwicklung vorangetrieben und entsprechende Kooperationen gesucht haben. Für das Ergebnis musste so manch dickes Brett gebohrt werden. Am Ende steht das außerordentliche, gemeinschaftliche Engagement von vielen Beteiligten aus unterschiedlichen Organisationen zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger. Ihnen allen gebührt mein Dank. Ich wünsche den beiden Leiterinnen der Familienhilfezentren Saarpfalz, Frau Hildegard Johann-Wagner vom Jugendamt des Saarpfalz-Kreises und Frau Ingrid Schild-Pfeiffer von der Arbeiterwohlfahrt, weiterhin viel Glück und Erfolg bei der Koordination und Umsetzung der vielseitigen Programme.“

Vorbildliche Organisationsstruktur

Das neue Familienhilfezentrum St. Ingbert zeichnet sich durch seine vorbildliche Organisationsstruktur aus. Neben der öffentlichen Jugendhilfe haben sich auch mehrere freie Träger der Jugendhilfe im neuen „Haus für alle Fälle“ angesiedelt. Diese Entwicklung basiert auf der großen Kooperationsbereitschaft der Jugendhilfe im Saarpfalz-Kreis insgesamt. Deren erfolgreiche Zusammenarbeit kommt schon seit Jahren den Familien im Kreis zugute. Folgende Organisationen respektive Maßnahmeträger befinden sich in St. Ingbert unter einem Dach: die „Ambulanten

Hilfen“ (Kooperation des Saarpfalz-Kreises und der Arbeiterwohlfahrt), das Caritas Zentrum Saarpfalz, das Caritas Förderzentrum Paul Josef Nardini, das Caritas Förderzentrum Edith Stein (beide Außenstelle), das Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises (Nebenstelle), das Jugendamt des Saarpfalz-Kreises (Außenstelle), die Lebenshilfe Saarpfalz und das Sozialpädagogische Netzwerk der Arbeiterwohlfahrt. Weitere Träger wie das Diakonische Werk sind mit Sprechtagen vertreten.

Leistungen

Die Leistungen zur Unterstützung von Familien sind angesichts dieser Organisationsstruktur entsprechend umfassend: Die Themen reichen u. a. von Erziehungs-, Ehe und Lebensberatung, Therapeutischer Schülerförderung über die Förderung von Kindern bis zu Unterstützungsmaßnahmen für Menschen mit seelischer Behinderung und Autismus-Spektrum-Störung. Weitere Schwerpunkte sind die klassischen Aufgaben der Jugendhilfe mit teilstationären plus ambulanten Hilfen für Familien und die klassischen Aufgaben der Gesundheitshilfe wie z. B. der Kinder- und Jugendärztliche Dienst und der soziale Dienst. Die Hobbits, eine Gruppe für Mütter und Väter mit ihren Kindern von null bis drei Jahren als Angebot der „Frühen Hilfen“ sind mittlerweile ein fester Bestandteil des Programmes der Familienhilfezentren im Saarpfalz-Kreis, welches an allen Standorten stattfindet. Weiter können beispielsweise Mütter vor und nach der Geburt ihres Kindes Beratung, Information oder Begleitung in Anspruch nehmen. Eine Zusammenarbeit und Ergänzung der unterschiedlichen Angebote im FHZ St. Ingbert findet statt. Auch wird zu einem „Offenen Treff“ einmal im Monat eingeladen.

Landrat Dr. Gallo und die Verantwortlichen im „Haus für alle Fälle“ freut es sehr, dass die Einrichtung das Interesse und die Aufmerksamkeit von Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey geweckt hat. Schon seit mehreren Jahren kooperiert der Saarpfalz-Kreis eng mit dem Ministerium in Berlin und beteiligt sich intensiv an Bundesprogrammen zur Tagespflege, zum Kita-Einstiegsprojekt „Frühe Chancen“, zum „Netzwerk für starke Eltern“, zu den „Frühen Hilfen“ oder am Projekt „Elternchance" mit Elternbegleiterinnen und -begleitern.

Der Besuch der Bundesfamilienministerin zur offiziellen Eröffnung unterstreicht die Bedeutung und den einmaligen Charakter des Familienhilfezentrums. „Ich kann Sie zu Ihrem neuen Familienhilfezentrum nur beglückwünschen: Ein Haus, das in fast jeder Lebenslage Menschen, die Hilfe brauchen, und Menschen, die Hilfe geben, zusammenbringt, ist etwas ganz Besonderes. Es zeigt, dass eine gute Entwicklung möglich ist, wenn viele gemeinsam daran arbeiten – zum Wohle der Familien. Vor allem die Kooperation von öffentlicher Hand und freien Trägern Hand in Hand an einem Ort ist modellhaft und verspricht Erfolg. Das ist beispielgebend für Deutschland“, sagt die Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey.

Mit der Dezentralisierung der Familienhilfezentren Saarpfalz ist nicht nur ihre bessere Erreichbarkeit gewährleistet. Es werden zudem institutionelle, organisatorische und zeitliche Zugangsbarrieren für Menschen mit Bedarf an Hilfe abgebaut. Weitere Vorteile zeigen die Leiterinnen der Familienhilfezentren Saarpfalz auf. „Eltern kommen nicht nur hierher, wenn es in der Familie Fragen oder Probleme gibt. In der geschützten und vertrauensvollen Atmosphäre knüpfen sie Kontakte und tauschen sich aus. Auch ist es wichtig, dass alleinerziehenden Müttern individuell geholfen werden kann, wenn sie nicht mehr weiterwissen“, betonen sie.

Bau- und Sanierungsmaßnahmen

Mit den Baumaßnahmen für das Familienhilfezentrum St. Ingbert im ehemaligen Arbeitsamt, dem späteren Bildungs- und Tagungszentrum der Bundesagentur für Arbeit in der Spitalstraße 9, wurde im Mai 2016 begonnen. Neben dem behindertengerechten Umbau, dem Einbau eines Aufzuges, den Trockenbaumaßnahmen zur Einrichtung der Büros, der Neugestaltung der Räumlichkeiten für Tagungs-, Förder- und Untersuchungsräume, der Teilsanierung der Sanitäreinrichtungen und der Herrichtung des Außengeländes ist das Gebäude um ein Stockwerk auf insgesamt vier vergrößert worden. Die Standortentwicklungsgesellschaft Saarpfalz mbH (SEG) trägt als Eigentümerin die Kosten für den Ankauf und den Umbau. Insgesamt wurden rund vier Millionen Euro investiert. Der Saarpfalz-Kreis sowie die Organisationen, die ebenfalls Räumlichkeiten bezogen haben, treten als Mieter auf.

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