Fundstelle in Altheim
Hinweise auf Bestattungen aus der Merowingerzeit ( ca. 480 - 700) traten erstmals 1974 bei Erschließungsarbeiten zu einem Neubaugebiet im Blieskasteler Stadtteil Altheim zu Tage. In mehreren Grabungskampagnen wurde das frühmittelalterliche Gräberfeld bis 1986 weitgehend sondiert. Dabei wurde der mit 119 Gräbern der größte merowingische Friedhof des Saar-Mosel-Raumes entdeckt.
Obwohl bislang wissenschaftlich noch nicht dokumentiert, sorgten Umfang und Ausstattung in der Fachwelt für Aufsehen. So wurde in 30 Männergräbern jeweils ein "Sax", das typisch fränkische einschneidige Kurzschwert, gefunden. Bei fünf weiteren Bestattungen war zusätzlich noch eine "Spatha", ein zweischneidiges Langschwert, beigegeben.
Die männlichen Leichen waren zudem mit Pfeilen und Lanzen, gelegentlich auch mit Schilden "bewaffnet". Frauengräber waren reichlich mit Schmuck ausgestattet. Bunte Perlen aus Glas, Ton, Bronze, Gold, Kalk- und Edelsteinen waren zu Ketten aufgereiht. Anhänger, Nadeln, Ohrringe und Fibeln schmückten die Leichen zudem. Scheibenfibeln, darunter zwei mit verschiedenen Einlagen und filigran ornamentierte Stücke aus Gold bzw. Elektron, stellen die künstlerisch wie handwerklich wertvollsten Funde aus dem Altheimer Gräberfeld dar.
Weitere merowingische Gräberfelder fanden sich in Gersheim und Wittersheim.
Literaturangaben
Saar-Pfalz-Kreis, Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Bd. 18, Stuttgart 1988.
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